Grasbrook, Hamburg

Ein neuer Stadtteil

Details
Kunden
Hafencity Hamburg GmbH, Hamburg
Typus
Stadtteil
Kollaboration
Herzog & de Meuron, Basel
Zeitraum
2200
Status
Ongoing
Fläche
4 500 000 m²
Land
Deutschland

Der Kleine Grasbrook ist das erste Hafengebiet südlich der Elbe, das für eine großflächig Transformation in einen neuen Stadtteil zum Wohnen und Arbeiten vorgesehen ist. Mit dem Areal erhält Hamburg die Möglichkeit, den Sprung über die Elbe zu wagen und die derzeit isoliert liegenden Elbinseln südlich der Innenstadt in das bestehende, sich nun nach Süden weiter entwickelnde Stadtgefüge zu integrieren.

© xoio

Hamburg steht mit seinen großen Parkanlagen, den Alleen, Plätzen und Höfen sowie den weitläufigen Wasserflächen, die immer wieder verschiedene Blicke freigeben, geradezu als Synonym für den Begriff der Stadtlandschaft in seinem eigentlichen Bedeutungssinn. Auch der Kleine Grasbrook wird durch diese typisch „hamburgische“ Eigenheit des Zusammenspiels von Wasser und grüner Stadtlandschaft charakterisiert – derzeit jedoch noch vor allem von einer intensiven Hafennutzung überlagert. Doch die Flusswelten Hamburgs haben sich stets gewandelt. In früher Zeit durch geomorphologische, später vermehrt anthropogene Veränderungsprozesse. So wurde Hamburg von einer Stadt an der Alster zu einer Stadt an der Elbe. Die Dichotomie von Fluss und Hafen, von Landschaft und gebauter Stadt prägen heute das Bild der Elbe und des Grasbrooks im Stadtkörper. Mit der neuen städtebaulichen Entwicklung kommt nun eine weitere Schicht hinzu. Der vorhandene Kontext der Stadtlandschaft und die alten Schichten des Areals bleiben dabei im Sinne eines Palimpsests erhalten.

Der neue Stadtteil wird zu einer durchgrünten Halbinsel zwischen Norderelbe und Hafen mit einem diversen Freiraumsystem, dessen Struktur auf primär vegetationsgeprägten Freiraumtypen basiert: Parkanlagen, Promenaden, begrünte Plätze, Straßenräume und Höfe. Das wichtigste Freiraumelement des gesamten Stadtteils ist der neue zentrale Park. Er erstreckt sich vom Veddelhöft mit seinem ökologisch wertvollen Bestandsflächen sowie dem Hafenmuseum mit dem Ausstellungsschiff «Peking» im Westen über die gesamte Halbinsel bis tief in das Moldauhafenquartier, wo er in die Schul- und Sportanlagen übergeht. Die Parkfläche nimmt dabei die Kontur des teilweise verfüllten Moldauhafens auf und wird zum freiräumlichen Bindeglied zwischen Fluss und Hafenbecken. In Kombination mit dem südlich angrenzenden Dach des ehemaligen Überseezentrums, dessen Achse den neuen Stadtteil eng mit den benachbarten Stadtquartieren zusammenbindet, entsteht ein neuer Typ städtischen Freiraums.

© VOGT

© Herzog & de Meuron