Sanierung Siedlung Hardturm-/ Förrlibuckstrasse, Zürich

Stadtlaube

Details
Kunden
Dr. Stephan à Porta-Stiftung
Typus
Garten
Entwurf
2023 - 2024
Realisierung
2024 - 2027
Status
Ongoing
Landscape area
4 688 m²
Total area
7 321 m²
Land
Schweiz

Einleitung

Die zwischen 1933 und 1934 gebaute Siedlung «Hardturm-/ Förrlibuckstrasse» befindet sich am westlichen Rand des Zürcher Stadtgebietes. Die parabelförmige Figur am Scheitel zwischen der Hardturm- und der Förrlibuckstrasse markiert die Stadteinfahrt und befindet sich in unmittelbarer Nähe zu den Bernoullihäusern und der Brache des ehemaligen Hardturmstadions.
 

Die Überbauung umfasst vierzehn Häuser mit 106 Wohnungen, die zur Strasse und zum Hof ausgerichtet sind, sowie Büros und Ladenlokale an der Hardturmstrasse. Elf der vierzehn Häuser sind der Parabelform eingeschrieben, während weitere drei als Riegel den Hof nach Osten hin abschliessen. Im Zentrum der Anlage befindet sich ein gemeinschaftlich genutzter Innenhof.
 

Die Gebäude sollen nun auf Basis des Projekts des Büros Diener & Diener saniert werden. Neben den Gebäudenbetrifft die Sanierung und Modernisierung auch die dazugehörigen Aussenräume - bestehend aus dem Innenhof und den strassenseitigen Vorgärten.

Vorgärten

Die Vorgärten entlang der Förrlibuck- und Hardturmstrasse sind im Bestand durch niedrige Sockelmauern vom Strassenraum getrennt. Zusätzlich bilden geschnittene Hecken einen Filter zwischen öffentlichem und privatem Raum. Blutpflaumen, alte Magnolien und kleinere Blühsträucher prägen das strassenseitige Bild der Siedlung. Die eher repräsentative Vorgartenzone soll ihren Charakter auch künftig behalten. Sie ist ein wichtiger Bestandteil historischer Wohnsiedlungen dieser Zeit und typisch für das Zürcher Siedlungsbild. Daher werden in diesem Bereich lediglich die Belagsflächen erneuert, wo notwendig, werden ausgefallene Bäume und Hecken ergänzt und die historische Sockelmauer saniert. Auf der Seite Hardturmstrasse werden einige Blühsträucher ergänzt.

Innenhof

Die Nutzungsänderung in den ehemaligen Garagen im Untergeschoss der Gebäude bietet das grosse Potenzial, den motorisierten Verkehr aus dem Innenhof nach aussen zu verlagern und den Hof als grossen, gemeinschaftlichen Freiraum weiterzuentwickeln.

 

Der 1981 gestaltete Innenhof ist charakterisiert durch eine umlaufende, breite Asphaltfläche, die im Bestand als Zufahrt zu den Garagen dient. Im Inneren des Hofs befindet sich eine etwas höher gelegene, baumbestandene Grünfläche, die Platz für Aufenthalt und Spiel bietet.

 

Im Zuge der Umgestaltung soll der Anteil an versiegelten Flächen reduziert werden. Als Zuwegung zu den hofseitigen Hauseingängen soll jedoch ein Teil der Asphaltfläche erhalten bleiben. Diese „Spielstrasse“ bildet zusammen mit der neu eingefügten „Stadtlaube“ das Zentrum des Innenhofs und eine Bühne für gemeinschaftliche Aktivitäten innerhalb der Siedlung und der Nachbarschaft. Der teilweise gedeckte Freiraum der Laube ermöglicht einen witterungsgeschützten Aufenthalt im Freien, bietet Platz für Arbeits- und Abstellflächen für Velos, Garten- und Spielgeräte. Eine partielle Bepflanzung der Laube mit Kletterpflanzen erhöht zusätzlich die Aufenthaltsqualität und Biodiversität.

 

Den zukünftigen Kern des Innenhofs bildet eine grosse Spielwiese. Die alten Kastanienbäume aus den 1950er Jahren werden erhalten und um Obstbäume in verschiedenen Sorten sowie grosskronige Bäume wie z.B. Nussbäume und Esskastanien ergänzt. In der Mitte des Hofs wird bewusst auf Belagsflächen verzichtet, um einen hohen Anteil an unversiegelten Flächen und eine flexible Nutzung gewährleisten zu können. 

 

Als Filter zwischen dem gemeinschaftlich genutzten Hof und der innenseitigen Gebäudevorzone wird eine artenreiche Mischhecke eingefügt. So kann der nötige Abstand zwischen individueller Nutzung in den Atelierräumen in den Untergeschossen und gemeinschaftlicher Nutzung im Hof gewahrt werden.

 

Die Eingriffe im Innenhof leisten zusammen einen wertvollen Beitrag zur Hitzeminderung, fördern die Biodiversität in diesem urbanen Freiraum und steigern gleichzeitig die Nutzungs- und Aufenthaltsqualität erheblich.