Fünf Orte in der Schweiz

06. November 2012

Diese Studie legt ihrer Fragestellung die Erkenntnis zugrunde, dass die räumliche und urbane Entwicklung in den ehemals ländlichen Zonen nicht die städtebaulichen Bilder und Vorlieben aus der Stadt exportieren kann. Was wir an "Stadt" aufregend finden wird in Mettmenstetten nie entstehen, und sich darüber zu grämen missversteht die dort ablaufenden Prozesse. Unsere Studie nimmt statt dessen eine morphologische Eigenschaft zur Basis ihrer Untersuchung, welche an allen diesen Orten einst eine beherrschende physikalische und naturräumliche Realität war: die Oberfläche des Boden. Wir werfen die Frage auf, inwiefern die entwerferische Beschlagnahmung des Bodens ein Ansatz zur räumlichen Entwicklung dieser Ort sein könnte - einfach weil er mehr als der "Raum" schon immer die ordnende Grösse dieser Orte gewesen war. Gefragt wird also, ob es eine Urbanisierung der Oberfläche gibt, mehr noch, ob die Fläche das Ordnungsprinzip der zukünftigen Stadt darstellen wird. Dafür haben wir fünf Orte in den fünf verschiedenen Zonen als Untersuchungsgebiete festgelegt. In allen Orten hat die Urbanisierung die agrarischen Grundlagen bereits überformt. Ihrer Zugehörigkeit zu verschiedenen Urbanisierungstypen entsprechend sind sie dabei allerdings mit vollkommen unterschiedlichen Entwicklungsständen und Dynamiken konfrontiert. Wie überall hat der Prozess keine räumliche Ordnung hervorgebracht, sondern nur ein Flächenmanagement, das von Ferne mit dem Zonenplan verwandt ist. Diesen spezifischen Prozess beschreibt die Studie in der Folge und stellt die Frage, ob darin ein städtebaulich-entwerferisches Potential liegt.