Schulhaus Nägelimoos

Das fliegende Klassenzimmer

Details
Typus
Platz
Realisierung
2023 - 2026
Landscape area
21 200 m²
Total area
25 500 m²
Land
Schweiz

Die Lage und Anordnung des neu strukturierten Schulensembles bieten neben einer neuen städtebaulichen und architektonischen Lesart sowie optimierte funktionale Abläufe, auch ein grosses landschaftliches Potential, indem es sich auf die unterschiedlichen Landschaftsräume im Norden und Süden als gestalterischen Schwerpunk bezieht.

 

Die Anordnung der Schulgebäude mit den daraus erzeugten Öffnungen lässt einen neuen Ort mit unterschiedlichen Charakteren entstehen. Je nachdem, wie man sich durch die Schule bewegt und orientiert, entsteht ein komplett anderes Bild:

Das Bild einer in den Wald eingebetteten Schule oder dasjenige einer exponierten Terrasse, die die Landschaft überschaut. Dies trägt auch zur Adressierung und Wahrnehmung der einzelnen Funktionsbereiche bei, die in ihrem Charakter eine Einheit bilden. Durch die raumbildenden Waldstrukturen erhalten sie jedoch separate Vorzonen.

Der Wald

Der bestehende Waldrand wird erweitert und in die Fugen zwischen den Gebäuden

gezogen. Dieser Filter bewirkt eine selbstverständliche Trennung der Schuleinheiten, bindet die Sportplätze mit ein und schirmt auch die benachbarte Wohnbebauung gegen den Schulbetrieb und den Parkplatz ab. Die in die Waldinseln eingebetteten Verbindungswege zwischen Primar- und Sekundarschule mit Turnhalle überwinden die Höhendifferenz durch Treppen und Rampen sowie einen barrierefreien Zugang. Die bestehenden, angrenzenden Wege werden leicht angepasst, sodass die Choreografie spannungsreicher und weniger funktional erscheint. Baumarten des lokalen Waldes wie Buchen, Hainbuchen, Kirschen und Eichen erzeugen ein lebendiges Bild und unterschiedlichen Schatten. In deren Mitte sind zwei Lichtungen vorgesehen, die neben dem gerätebezogenen Spielangebot mit Wiesen und Kletterbäumen auch Platz für freies Spielen ermöglichen.

 

Die Wasserlandschaft

Unterhalb der Schulanlage finden sich die Relikte einer früher deutlich grösseren Moorlandschaft mit ihren Wasserflächen, Feuchtwiesen, Baumgruppen und Hainen. Um die Grosszügigkeit dieser Landschaft wieder stärker ablesbar zu machen, wird zwischen Schule und Wasserflächen locker verteilte Baumgruppen aus Erlen, Weiden und Birken vorgesehen. Diese werden bis zu den Schulgebäuden herangeführt und überdecken dadurch die Erschliessungsstrasse. Die Wald- und die Wasserlandschaft werden neben dem eigentlichen Schulgelände als erweiterter Lernbereich betrachtet, in welchem (ausserhalb zu schützender Bereiche!) auch der Naturkundeunterricht stattfinden kann oder Forschergärten der Schüler ihren Platz haben können.

Atelier Brunecky